Glastrompete
frühes 20. Jahrhundert, Inv.-Nr. 65601
Die komplette Trompete wurde im UV-Licht untersucht, indem man sie in einem abgedunkelten Raum auf einem schwarzen Tuch platzierte. Das farblose, durchsichtige Glas wies unter dem UV-Licht eine weißlich-blaue Fluoreszenz auf, die typisch für Bleioxid in der Glasmatrix ist. (Koob 2006, S. 36)
XRF wurde, unter Umgebungsbedingungen, an drei verschiedene Stellen auf die Trompete angewendet. Die resultierenden Spektren stimmten klar überein, was auf die Homogenität des verwendeten Glases hinweist. Folglich konnte die Interpretation anhand einer Einzelmessung am Glas des Instruments durchgeführt werden (P2).
Die qualitative Analyse der Glastrompete zeigte, dass Alkali-Quarzglas verwendet wurde. Dieses unterscheidet sich von dem der anderen Instrumente, durch seinen ausgeprägten Zinkgehalt. Das Vorhandensein dieses Elements verweist auf Alkali-Borosilikatglas, in dem Zink als Netzwerkbildner fungieren kann (Fabian et al. 2016). Jedoch ist es, wie zuvor erwähnt, nicht möglich, Bor durch XRF-Spektroskopie nachzuweisen. Der Bleigehalt, der nach der UV-Spektroskopie vermutet wurde, konnte durch XRF bestätigt werden. Es wurde kein Entfärber wie etwa Mangan festgestellt, was für den Gebrauch von hochgradig gereinigten Inhaltsstoffen spricht.
In konservatorischer Hinsicht lässt sich festhalten, dass die Gläser, bedingt durch das Alkaliflussmittel, für hohe Luftfeuchtigkeit anfällig sind. Dies wird durch die Geometrie des Instruments verstärkt, die nur eine geringe Luftzirkulation erlaubt.
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Zitierweise: Charlotte Holzer, „Resultate der zerstörungsfreien Materialanalyse von gläsernen Musikinstrumenten“, in: Materialität der Musikinstrumente. Eine virtuelle Ausstellung.