Komponisten verewigen sich

Werbeanzeige „Paderewski puts the ‘red line’ on his own music rolls”, The Pittsburgh Press, Jan. 30, 1913: 4. Bild mit Genehmigung von Newspapers.com.


Die Aeolian Company und auch andere Produktionsfirmen heuerten zahlreiche Pianist/innen und Komponist/innen an, auf Notenrollen für das Pianola die Metrostyle-Linie zu zeichnen. Namhafte Pianist/innen der Zeit wie Cécile Chaminade, Moritz Moszkowski oder Edvard Grieg nutzten diese Möglichkeit ihre persönliche Interpretation —oftmals für ihre eigenen Kompositionen— festzuhalten und an die Spielenden weiterzugeben. Rollen dieser Art werden auch als „Autograph-Metrostyle“ Rollen bezeichnet.

Die Werbeanzeige „Paderewski puts the ‚red line’ on his own music rolls“ preist dieses Prinzip des Autograph-Metrostyle an, während die eingangs gezeigte Illustration symbolisch das Profil des Musikers mit der Metrostyle-Linie  nachzeichnet.

So wie Paderewski „die rote Linie“ zeichnete, signierte der Pianist und Komponist Moritz Moszkowski diese Rolle aus der Sammlung des Deutschen Museums mit seinem Walzer in E-Dur Op. 34/1. In der handschriftlichen Notiz auf der Rolle bestätigte Moszkowski , dass er selbst die Aufzeichnung der Metrostyle-Linie vorgenommen habe.

M. Moszkowski, Walzer in E-Dur, Op. 34/1 mit Metrostyle-Linie vom Komponisten; Rolle der Aoelian Company, aus der Sammlung des Deutschen Museums, München, Inv.-Nr. 1988-481T96. Foto: Deutsches Museum, K. Rainer. CC BY-SA 4.0

„Le mouvement indiqué sur ce rouleau de musique de “Pianola” a été marqué par moi, et c'est aussi que ce morceau doit être interprété.          Maurice Moszkowsky“
Notiz von M. Moszkowski auf der Notenrolle (Inv.-Nr. 1988-481T96). Foto: Deutsches Museum, K. Rainer CC BY-SA 4.0

Zitierweise: Stephanie Probst, „Spielen wie Paderewski, Chaminade und Co.: Musikpädagogik mit Notenrollen für das Pianola“, in: Materialität der Musikinstrumente. Eine virtuelle Ausstellung.

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