Sample Library

Auf Basis der Aufnahmen im Sommer 2018 haben unsere Kooperationspartner Prof. Christoph Reuter und Claudio Albrecht von der Universität Wien sechs Glasinstrumente virtualisiert zusammengestellt. Spielbar sind die virtualisierten Instrumente mit der Computer-Maus ebenso wie über die -Tastatur. Für das Spiel über die Tastatur beachten Sie bitte folgendes:

Stellen Sie sich in der Reihe der Buchstaben ab A - S - D - F eine Klaviertastatur vor. Die Dynamik kann mit den Tasten „,“ = piano und „-“ = forte geregelt werden, teils gibt es auch „.“ = mf.
Die Oktavlage wechseln Sie beim Spiel über die Tastatur mit der Pfeiltaste: Pfeil links = tiefe Oktave, Pfeil oben = mittlere Oktave, Pfeil rechts = hohe Oktave. Bei der Trompete ist kein Oktavwechsel möglich, dort regeln die Pfeile die Spielweise, Sie haben die Wahl zwischen legato und staccato.

Der jeweilige Zustand der Instrumente spiegelt sich in den Einzeltönen und den Messergebnissen. Für jeden Ton erhalten Sie weitere Informationen zu den Formanten, die die Klangfarbe eines Instruments beeinflussen, und zahlreichen weiteren Parametern wie Einschwingzeit und Rauigkeit des Tons. Stellen Sie erste Vergleiche an!

Für die Fachkundigeren bieten die Reiter „Klangeigenschaften“ und „Timbrespace“ tiefergehende Informationen.

Klangeigenschaften

Sie kennen sicher den Moment auf Veranstaltungen, in denen jemand mit dem Messer gegen ein Glas schlägt, um sich Aufmerksamkeit für eine Ansprache zu verschaffen? Meist vernehmen Sie ein hohes, klirrendes Geräusch. Dies hat mit der Materialbeschaffenheit des Glases und dem Anschlagsmedium, einem Messer aus Edelstahl, zu tun.

Entsprechende Ergebnisse zeigen die Klanganalysen der hier ausgestellten Glasinstrumente: Sie alle haben einen hohen spektralen Schwerpunkt, sie „klingen also nach Glas“. Es zeigen sich aber auch Unterschiede. Das Glasplattenklavier wird angeschlagen während die Glasharmonika oder das Verrophon mit Händen gestrichen werden. Dadurch ist bei letzteren der perkussive Anteil im Klang niedriger – das Glasplattenklavier dagegen klingt mehr wie das angeschlagene Sektglas auf der Veranstaltung.

Interessanterweise klingt die Glasflöte sehr ähnlich wie eine herkömmliche Flöte aus Metall. Das hängt damit zusammen, dass bei der Flöte die Bauform und die darin schwingende Luftsäule viel entscheidender für den Klang sind als das Baumaterial. Aber hören Sie selbst!

Timbrespace

Klangfarben lassen sich in vielerlei Hinsicht miteinander vergleichen: hinsichtlich ihrer Helligkeit, ihres zeitlichen Verlaufs, ihrer Rauigkeit, ihrer Fluktuationen oder ihrer Inharmonizität. Um sich einen schnellen Überblick über Klangfarbenunterschiede zu verschaffen, eignen sich besonders sogenannte Timbrespaces, in denen innerhalb von drei Achsen Klänge in ihren Eigenschaften dargestellt werden können. Meist werden Klänge anhand ihrer Helligkeit (hier SpectralCentroid), ihrer Einschwingzeiten (hier AttackTime) und dem Ausmaß ihrer Fluktuationen auf diesen drei Achsen miteinander verglichen (hier SpectralFlux).

In den hier dargestellten Timbrespaces finden Sie die Klänge des jeweiligen Glasinstruments in rot dargestellt und die Klänge ihrer jeweiligen Verwandten aus anderen Materialien in grau. Innerhalb des um alle Achsen rotierbaren dreidimensionalen Timbrespaces können Sie sowohl klanglich als auch visuell die Unterschiede zwischen den einzelnen Klängen direkt mit Ihrer Maus erkunden.

Probieren Sie es einfach aus!

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